Projektbeschreibung:

In diesem Forschungsvorhaben geht es um die additive Herstellung von 2-Komponenten-Bauteilen und die Qualifikation dieser Bauteile für generelle Anwendungen im Reibkontakt. Typischerweise kommen für Reibanwendungen Thermoplaste zum Einsatz, die gute Reibeigenschaften aufweisen. Um im Reibkontakt eine notwendige Anpressung zu erzeugen, muss eine Vorspannkraft aufgebracht werden. In der Dichtungstechnik, welche besonders hohe Anforderungen an die verwendeten Werkstoffe stellt, wird diese Anpressung häufig durch eine zweite Komponente, einen O-Ring aus einem Elastomer, erreicht. Derartige 2K-Bauteile werden so hergestellt, dass beide Komponenten separat konventionell (trennend, urformend) gefertigt und dann in der Anwendung kombiniert werden.

Als Innovation wird in diesem Forschungsvorhaben die additive Fertigung beider Komponenten eines solchen 2K-Bauteils umgesetzt. Auf diese Weise lässt sich das Potential der additiven Fertigung hier beispielsweise nutzen, um an abgelegenen Orten oder "on-demand" Ersatzteilfertigung zu betreiben. Da es sich um Verfahren handelt, die noch nicht zum Einsatz kommen und eine grundlegende Qualifikation der additiv gefertigten Komponenten für den Einsatz "Reibkontakt" erfolgen muss, ist die wissenschaftliche Herangehensweise unabdingbar. Die dynamische Dichtung wird als Funktionsnachweis für die Qualifikation von additiv hergestellten 2-Komponenten-Bauteilen herangezogen, weil die Anforderungen an ein Dichtungsmaterial sehr hoch sind. Wenn additiv hergestellte 2K-Bauteile qualifiziert werden, finden Sie auch in vielen anderen Bereichen mit geringeren Anforderungen an das Material Anwendungsmöglichkeiten. 

Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Fördernummer:  KL 3429/1-1

Laufzeit: 01. April 2021 bis 31. März 2024

Kooperationspartner: Hochschule Emden/Leer, Abteilung Maschinenbau